Tag der Artenvielfalt 2024

Stand der Bürgerinitiative und des „Aktionsbündnis StadtGRÜN erhalten“

Am Sonnntag den 26. Mai 2024 fand von 10 bis 18 Uhr der Aktionstag zur Artenvielfalt in den botanischen Gärten der Universität Bonn statt. Internationale Organisationen, wissenschaftliche Einrichtungen und lokale Naturschutzinitiativen stellten ihre Arbeit vor und präsentierten Vorschläge zum Schutz der Natur und der Artenvielfalt in ihrer jeweiligen Umgebung.

Unter dem Dach des „Aktionsbündnis StadtGRÜN erhalten“ beteiligte sich auch die Bürgerinitiative (BI) beim Tag der Artenvielfalt im Botanischen Garten Bonn. Am Stand konnten sich die Besucher:innen anhand einer interaktiven Karte darüber informieren, welche (Bau)vorhaben die BI bereits verhindern konnte und wofür sich die BI künftig einsetzen will.

Fast durchgehend fragten Interessierte nach aktuellen Plänen und bekundeten ihre Unterstützung für den Erhalt des gesamten Meßdorfer Feldes in seiner jetzigen Größe, inklusive des Geländes der „Alten Stadtgärtnerei“ und des Gebiets zwischen dem ersten Bauabschnitt „Am Bruch“ und dem Lessenicher Sportplatz. Viele zeigten sich außerdem besorgt über den Vorschlag, entlang der Bahnlinie großflächig Photovoltaikanlagen aufzustellen.

Aktionen 2024

Sonntag 26.05.2024, 10-18 Uhr

„Tag der Artenvielfalt“, Botanische Gärten Bonn, Stand der Bürgerinitiative, Quiz und interaktive Karte

besucherplan-tag-der-artenvielfalt-2024

 

Samstag 15.06.2024, 15:00 Uhr

Führung durch die Imkerei Klingel mit Jonas Klingel, Treffpunkt Ecke Am Bleichgraben / Am Propsthof

 

Sonntag 23.06.2024, 15:00 Uhr

Führung „Naturschutz auf dem Meßdorfer Feld“ mit Dr. Ludwig Nellinger, Treffpunkt Bushaltestelle Erich-Hoffmann-Straße

Spaziergang mit den Grünen auf dem Messdorfer Feld

Impression Spaziergang Meßdorfer Feld
Teilnehmer:innen des Spaziergangs über das Meßdorfer Feld

Die Bonner Grünen haben am 06. April 2024 die Bürgerinitiative (BI) sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einem Spaziergang über das Meßdorfer Feld eingeladen. Hintergrund war die Erarbeitung des Programms für die Kommunalwahl 2025. Die BI wurde gebeten, eine „Wunschliste“ für das Meßdorfer Feld zu erstellen. Etwa 20 Personen nahmen zusammen mit den Kommunalpolitikerinnen an dem Spaziergang teil.

Rudolf Schmitz, Sprecher der Bürgerinitiative, betonte, dass der oberste Wunsch der Bürgerinitiative sei, das Meßdorfer Feld in seiner heutigen Größe als Naherholungsgebiet für zukünftige Generationen zu erhalten und weitere Bebauungen zu verhindern. Claudia Joerissen und Cornelia Jamm, Sprecherinnen des AK Umwelt der Grünen, stimmten dieser Auffassung zu.

Es wurde über die zukünftige Gestaltung des Geländes der ehemaligen Stadtgärtnerei diskutiert. Die BI lehnt eine Wohnbebauung des Geländes ab und fordert stattdessen ein erweitertes ökologisches Zentrum. Die Politik solle sich mit Alternativen, wie einer Wohnbebauung an der Straße Auf dem Dransdorfer Berg, auseinandersetzen. Claudia Joerissen wies darauf hin, dass sich die Entwicklung noch im Planungsstadium befinde und Fachgutachten abgewartet werden müssten. Angesichts des fehlenden Wohnungsangebots in Bonn sei eine Wohnbebauung des Geländes jedoch eine Option. Die Bürgerinitiative fordert zudem eine bessere Einbindung in kommunalpolitische Entscheidungsprozesse und eine Bürgerveranstaltung mit Informationen zu den Planungen für das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei.

Der Vorschlag eines Gutachtens, entlang der Bahnlinie quer über das Meßdorfer Feld auf einer Breite von 200 Metern Photovoltaikanlagen aufzustellen, stieß auf Ablehnung und Unverständnis. Die Teilnehmer:innen wiesen darauf hin, dass diese Planungen das Landschaftsbild zerstören würde. Laut den Grünen-Sprecherinnen Joerissen und Jamm seien dies bisher nur Vorschläge. Die Bonner Grünen würden sich dafür einsetzen, Parkplätze, Dächer und weitere versiegelte Flächen für Photovoltaikanlagen zu nutzen.

Einige Teilnehmer:innen berichteten noch, dass sie zuletzt vermehrt seltene Milane im Meßdorfer Feld gesichtet haben. Mitglieder der Grünen und die Bürgerinitiative vermuten einen Zusammenhang mit der ökologischen Bewirtschaftung des Meßdorfer Felds. Ökologische Landwirtschaft ist seit etwa zwei Jahren auf Initiative der Grünen auf städtischen Flächen verpflichtend.

Eindrücke vom Informationstag 2023

Der zweite Infotag der Bürgerinitiative fand am 6. August 2023 statt. Die Sonne ließ sich leider nicht blicken. Naturschutz findet aber nicht nur bei Sonnenschein, sondern bei jedem Wetter statt. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher konnten wir begrüßen und nahmen unsere Angebote an. Die Bürgerinitiative bedankt sich für den Einsatz der Akteure (Hegering Bonn, Rollende Waldschule der Jägerschaft Bonn, Hobby-Schäfer Görgen, Kinderschminken mit Sabine und Imkerei Klingel). Dank auch an die zahlreichen Kuchenspenden, darunter die Bäckerei Gruhn  aus Endenich.

Gute und informative Gespräche konnten geführt werden. Es standen hierfür nicht nur Vertretrer der Kommunalpolitik, sondern auch Bonner Umweltorganisationen zur Verfügung (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Lenné-Gesellschaft und Aktion Baumwächter im Aktionsbündnis „Stadtgrün erhalten“). Die Bürgerinitiative verdeutlichte ihre bekannte Position zum Meßdorfer Feld:

Das Meßdorfer Feld ist eines der bedeutensten Bonner Frischluftschneisen. Von Jung und Alt wird es als Naherholungsgebiet genutzt. Dies schließt eine Wohnbebauung, auch an den Randgebieten, kategorisch aus. Hierzu gehört selbstverständlich aus das Gelände der Alten Stadtgärtnerei in Dransdorf als eines der Eigangstore zum Meßdorfer Feld.

 

Frühjahrsputzaktion gemeinsam mit INFINITY Bonn

In einer Gemeinschaftsaktion zusammen mit INFINITY Bonn hat die Bürgerinitiative am Samstag eine Müllsammelaktion auf dem Meßdorfer Feld durchgeführt. Müllsäcke und Arbeitshandschuhe für diese Aktion wurden von BonnOrange bereitgestellt. Aufgeteilt in drei Gruppen haben die 12 Helferinnen und Helfer in der gut 2-stündigen Aktion sechs Abfallsäcke Müll gesammelt. Unterwegs gab es viele positive Reaktionen von Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad auf dem Feld unterwegs waren. Viel Zuspruch wurde dabei auch für den Einsatz der BI gegen die drohende Bebauung der ehemaligen Stadtgärtnerei geäußert.

Frühjahrsputzaktion mit INFINITY Bonn
Fertig: Bei der zweistündigen Putzaktion wurden sechs Abfallsäcke Müll gesammelt

INFINITY Bonn ist eine Studierendeninitiative, die sich für mehr Nachhaltigkeit in Bonn einsetzt. Dazu führt sie verschiedene Projekte durch, wie beispielsweise Müllsammelaktionen. Derzeit ist INFINITY Bonn auf der Suche nach einer geeigneten Grünfläche, um einen „Studierendengarten“ zu gründen, der die Möglichkeit bietet, in der Natur zu lernen und Obst und Gemüse anzubauen.

Video zur Kommunalwahl: Politik und Wissenschaft diskutieren über das Meßdorfer Feld

Die Zukunft des Meßdorfer Feldes hängt vom Ergebnis der Kommunalwahl am 13. September ab! Hier finden Sie die Dokumentation der Veranstaltung vom 14.08.2020 als Film, weitere Infos in diesem Artikel auf unserer Seite.

Der Klimaexperte und Wettermann Dr. Karsten Brandt prognostizierte in seinem Eröffnungsvortrag „Bonn und das Meßdorferfeld“ eine dramatische Entwicklung des Stadtklimas. Er appelliert an Politik und Stadtverwaltung, einen Aufbruch zu wagen. Die Wetteraufzeichnungen für Bonn sprechen eine deutliche Sprache. 2019 kletterte das Thermometer auf 42,1 Grad und die Niederschläge gehen zurück. 2020 war einer der trockensten Sommer seit 35 Jahren. Es müssen in den nächsten Jahrzehnten rund eine Million zusätzliche Bäume gepflanzt werden. Freiflächen, wie das Meßdorfer Feld, müssen erhalten bleiben – auch in den Randbereichen, wie z.B. „Am Bruch“.

Der Vortrag von Dr. Brandt können Sie sich über den Link https://youtu.be/LTGsFiYsSjY  anschauen.

Nach der Diskussionsrunde wurde von allen Politikern die Bedeutung des Meßdorfer Feldes für den Klimaschutz und die Eindämmung der Klimafolgen sowie für die Biodiversität betont. Was allerdings zum Meßdorfer Feld gehört, bleibt ebenso umstritten wie die Zukunft des “Zweiten Bauabschnitts Am Bruch” und der “Alten Stadtgärtnerei”. Während die CDU eine Realisierung des Zweiten Bauabschnitts in Duisdorf für die Zukunft denkbar hält und die FDP diese befürwortet, schlossen die Vertreterin von Bündnis 90/Die Grünen sowie die Vertreter von SPD, BBB, Die Linke und Piratenpartei eine Bebauung auch an den Rändern des Meßdorfer Feldes explizit aus und konnten sich mehrheitlich vorstellen, das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei in Dransdorf als ökolgisches Zentrum zu nutzen.

Die kommunalpolitische Diskussionsrunde ist über den Link https://youtu.be/chKdV7PqRVQ   einsehbar.

Wir danken Jannik Brockerhoff, Firma JB Videography, für die filmische Dokumentation.

Wissenschaftler: Klimawandel hat drastische Folgen – Kommunalpolitiker: Meßdorfer Feld soll erhalten bleiben

Die Hitze des Sommerabends brütete im Saal des Hardtberger Kulturzentrums, vor allem unter dem Mundschutz, den die Anwesenden wegen der Corona-Bestimmungen trugen. Bei der Veranstaltung der BI am 14.08.2020 diskutierten Vertreter der sieben im Stadtrat vertretenen Parteien mit mehr als 40 anwesenden Gästen. Zahlreichen weiteren Interessierten hatte die Bürgerinitiative leider eine Absage erteilen müssen, da die Zahl der Teilnehmer/innen aufgrund der Coronaschutzverordnung begrenzt werde musste. Die Veranstaltung wurde jedoch gefilmt, ab Ende August ist auf unserer Homepage eine Dokumentation des Abends zu sehen.

Die Hitze werde künftig noch zunehmen, prognostizierte Dr. Karsten Brandt, Wetterexperte von Radio Bonn-Rhein-Sieg und Geschäftsführer der Donnerwetter.de GmbH. Er untermauerte dies mit Messdaten aus Bonn zu Temperaturen und Trockenheit. Er appellierte an Politik und Stadtverwaltung, einen Aufbruch zu wagen, z.B. mit einem Solardachkataster und einem „Baumdach über Bonn“. Das Meßdorfer Feld sei auch in den Randbereichen als Frischluftschneise unverzichtbar.

Vortrag von Dr. Karsten Brandt

An den Impulsvortrag von Dr. Brandt schloss sich eine kommunalpolitische Diskussionsrunde an. Es diskutierten: Enno Schaumburg (CDU), Dr. Stephan Eickschen (SPD), Brigitta Poppe-Reiners (GRÜNE), Johannes Schott (BBB), Frank Thomas (FDP), Hanno von Raußendorf (LINKE), Michael Wisniewski (Piraten). Moderiert wurde die Veranstaltung von Jörg Thiemann-Linden, Stadt- und Verkehrsplaner, Dipl.-Geograph.

Die Rolle des Meßdorfer Feldes für den Klimaschutz und die Eindämmung der Klimafolgen sowie für die Biodiversität wurde von allen Politikern betont. Auch künftig werde das Meßdorfer Feld im Wesentlichen so aussehen wie heute, darin waren sich die anwesenden Politiker scheinbar einig. Was allerdings zum Meßdorfer Feld gehört, war ebenso umstritten wie die Zukunft des „Zweiten Bauabschnitts Am Bruch“ und der „Alten Stadtgärtnerei“.

Während die CDU eine Realisierung des 2. Bauabschnitts in Duisdorf für die Zukunft denkbar hält und die FDP diese befürwortet, schlossen die Vertreterin von Bündnis 90/Die Grünen sowie die Vertreter von SPD, BBB, Die Linke und Piratenpartei eine Bebauung auch an den Rändern des Meßdorfer Feldes explizit aus und konnten sich mehrheitlich vorstellen, das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei als ökolgisches Zentrum zu nutzen.