Bauer Berg: Der Weizen ist diesmal im Juni schon fast reif

Auf Einladung der Bürgerinitiative für die Erhaltung des Meßdorfer Feldes kamen am Sonntag abend rund 50 Interessierte zur Führung mit dem Landwirt Josef Berg auf dem Meßdorfer Feld. Während bei der letzjährigen Führung im September alle Äcker bereits abgeerntet waren, stand das Getreide nun hüfthoch auf den Feldern, der Weizen ist stellenweise schon fast reif. In den nächsten Tagen werde die Wintergerste geerntet, kündigte Berg an. Im Anschluss an die Führung lud die Bürgerinitiative zum Grillen in die „Imkerei am Jakobsweg“ ein.

BI-Sprecher Rudolf Schmitz (links, von hinten) Bauer Josef Berg (Mitte) und Interessierte in der Imkerei

 

Führung mit Landwirt Berg: Sonntag den 25.06.2017 um 18 Uhr, Imkerei am Jakobsweg

Am 25. Juni 2017 wird es wieder eine Führung mit dem Landwirt Josef Berg über das Meßdorfer Feld geben. Sie beginnt um 18 Uhr an der Imkerei am Jakobsweg.

Berg wird dabei über die Pflanzen, die Fruchtfolgen und die Arbeit auf dem Acker berichten – unter anderem sind dieses Mal Weizen, Roggen, Zuckerrüben und Leguminosen (Erbsen) zu sehen. Wie schon bei der letztjährigen Führung verspricht es ein informativer und lebendiger Vortrag zu werden.

Treffpunkt ist um 18 Uhr die Imkerei am Jakobsweg, Am Bleichgraben 14 in Bonn-Endenich (Nähe Max-Planck-Institut für Radioastronomie). Anschließend an die Führung wird in der Imkerei ein kleiner Imbiss mit Würstchen und Getränken sowie Honigverkauf angeboten.

5 Argumente gegen eine Bebauung der Alten Stadtgärtnerei

Die Bürgerinitiative für die Erhaltung des Meßdorfer Feldes spricht sich gegen eine Bebauung der Alten Stadtgärtnerei aus und fordert, dass das Gelände als Freifläche für alle Bürgerinnen und Bürger, zur Umweltbildung und für Gärten genutzt werden sollte:

  1. Eine Bebauung des Geländes der „Alten Stadtgärtnerei“ widerspricht dem Gutachten des „Integrierten Freiraumsystems der Stadt Bonn 2012“ (IFS)
  2. Bei einer Bebauung kämen nur wenige Familien in den Genuss einer sehr bevorzugten Wohnlage. Ein aufgewertetes Naherholungsgebiet dagegen wäre für alle Bürgerinnen und Bürger nutzbar
  3. Eine Bebauung würde weitere Begehrlichkeiten nach sich ziehen und weitere Teile des Meßdorfer Feldes wären von Bebauung bedroht („Salamitaktik“)
  4. Nur eine ökologische Nutzung würde den Zielen des von der Stadt Bonn mitfinanzierten Projekts „Grünes C“ entsprechen undFreiräume wirklich schützen
  5. Angesichts des großen Bauvorhabens „Am Vogelsang“/“West side“ muss die Fläche als „grüne Lunge“ in der Nähe gesichert werden

Die Begründung finden Sie hier:

5 Argumente gegen eine Bebauung der Alten Stadtgärtnerei

Die ausführliche Konzeptskizze können Sie hier nachlesen:

Konzept Ökologisches Zentrum

CDU will Bebauung der Alten Stadtgärtnerei vorantreiben

Die CDU fordert, dass das Gelände der Alten Stadtgärtnere so schnell wie möglich bebaut wird. Der General-Anzeiger berichtet darüber:

GA 22.04.17 Stadtgärtnerei im Dornröschenschlaf

Die BI meint dagegen, dass der Erhalt des Geländes als Freifläche für alle Bürgerinnen und Bürger, zur Umweltbildung und für Gärten genutzt werden sollte:

5 Argumente gegen eine Bebauung der Alten Stadtgärtnerei

Die ausführliche Konzeptskizze können Sie hier nachlesen:

Konzept Ökologisches Zentrum

 

Vielfältige Tierwelt

Vielfältige Tierwelt

Auf dem Meßdorfer Feld sind viele heimische Tierarten beheimatet. Darunter ist auch die Zauneidechse, die streng geschützt ist (siehe extra Artikel). Darüber hinaus kommen auf dem Feld Füchse, Dachse und Feldhasen vor, außerdem unzählige Kaninchen und Mäuse. Es ist Lebensraum von Eulen wie Waldkauz und Schleierohreule, von Bussarden, Falken, Spechten und Singvögeln (z.B. Feldlerche); Nilgänse, Störche, Reiher und Fasane rasten hier. Nicht zu vergessen sind Bienen sowohl Wild- und Erdbienen als auch Honigbienen, die vor allem an den Blühstreifen Nahrung finden.

Kaninchen… oder Osterhase?

 

 

Die neue Website ist jetzt online!

Wir haben die Homepage der Bürgerinitiative neu gestaltet. Sie hat ein neues Design bekommen und ist  übersichtlicher und informativer geworden. Neben neuen Inhalten sind alle alten Beiträge erhalten geblieben.

Die Webadresse ist gleich geblieben, lediglich die Mailadresse ändert sich

Wir danken Marcel Veronetzki für die fachliche Unterstützung! marcel-veronetzki.de

Wir sind gespannt auf Ihre Rückmeldungen und freuen uns, wenn Sie Anregungen haben, was noch ergänzt werden könnte.

Zauneidechse

Die Zauneidechse ist eine streng geschützte Tierart, die nachweislich im Meßdorfer Feld vorkommt. Die Zauneidechse ist im Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie als streng geschützte Art aufgeführt. Zauneidechsen besiedeln Magerbiotope wie trockene Waldränder, Bahndämme, Wildgärten und ähnliche Lebensräume.
Da die Zauneidechse durch die Reduzierung ihrer Lebensräume bedroht ist, ist sie auch außerhalb von Naturschutzgebieten streng zu schützen. Diese Regel wurde allerdings bei der Genehmigung der Bebauung „Am Bruch“ fahrlässig übergangen:

Streng geschützt – nichts genützt

Brief der BI an die Untere Landschaftsbehörde

In jüngster Zeit wurden wieder Exemplare der Zauneidechse gesichtet. Prinzipiell ist es erfreulich, dass die Tiere trotz kleiner werdenden Rückzugsräumen weiter auf dem Meßdorfer Feld existieren. Allerdings wäre die seltene Eidechsenart durch weitere Bauvorhaben, insbesondere des 2. Bauabschnitts „Am Bruch“, massiv – und widerrechtlich! – bedroht.

Klimatisch wichtiges Landschaftsschutzgebiet

Das  gesamte Meßdorfer Feld ist als Landschaftsschutzgebiet definiert. Nach  einem Gutachten des Deutschen Wetterdienstes Essen von 1990 ist das  Feld für das Bonner Klima durch die Heranführung kühlerer Luft aus dem  Vorgebirge bedeutsam. Das Feld ist auch für den Naturschutz  wichtig: Unter anderem wurde hier die Zauneidechse nachgewiesen, die streng zu schützen ist. Außerdem leben hier neben häufig sichtbaren Kaninchen wilde Feldhasen, Mäusebussarde und Falken sowie einige Eulenarten, auch Füchse und Dachse wurden schon gesichtet.

Am Endenicher Nordrand befinden sich Versuchsfelder und das Astronomische Institut der Universität Bonn sowie das Max-Planck-Institut für Radioastronomie, die wegen der einst geringen Bebauung und somit klaren Sicht hier angesiedelt wurden.

 

Landwirtschaft auf dem Meßdorfer Feld

Landwirtschaft auf dem Meßdorfer Feld

Seit der Römerzeit wird der Boden des Meßdorfer Feldes landwirtschaftlich genutzt. Ursprünglich viel größer, sind heute noch rund 150ha bewirtschaftet. Im Flächennutzungsplan der Stadt Bonn ist das Meßdorfer Feld  als vorwiegend landwirtschaftlich  genutzte Fläche ausgewiesen – mit  Ausnahme des Gebietes „Am Bruch“, wo schon ein Teil bebaut ist.

Auf den von der Stadt an den Landwirt Josef Berg verpachteten Flächen wachsen unter anderem Weizen, Roggen, Gerste, Raps und Rüben. Ein Teil des Meßdorfer Feldes gehört zum Gut Ostler in Messdorf und wird ökologisch bewirtschaftet. Unter anderem werden Kartoffeln, Gemüse und Grünfutter angebaut. Darüber hinaus gibt es einige kleinere Flächen, die von verschiedenen Eigentümern bzw. Pächtern bewirtschaftet werden.

 

Naherholungsgebiet für mehrere tausend Bürger

Das  Meßdorfer Feld wird von vielen Bürgerinnen und Bürgern als  Naherholungsgebiet genutzt. Täglich sind bei jedem Wetter  Spaziergänger, Jogger und Radfahrer auf dem Feld unterwegs. Nicht nur aus den umliegenden Stadtteilen, sondern aus ganz Bonn finden Besucher hier Ruhe und Erholung.

Jung  und Alt schätzen die gute Luft und die freie Sicht bis zum Vorgebirge,  Siebengebirge und Kreuzberg, Kinder und Erwachsene erleben ein freies Stück Landschaft im Lauf der Jahreszeiten und mit lebendiger landwirtschaftlicher Tätigkeit.